Thema Alkohol

Österreichische Polizei und die Alkomat-Patrouille
Österreichische Polizei und die Alkomat-Patrouille

In Österreich konsumieren ca. 70 % der Erwachsenen regelmäßig Alkohol (Quelle: Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, 2006). Sowohl die positiven als auch die negativen Auswirkungen von Alkohol, allen voran das Thema Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen und in Familien, sind täglich in den Medien präsent. Nach den in letzter Zeit stark präsenten Anti-Raucher Programmen wird die Alkoholprävention schön langsam zum neuen Megatrend unserer Gesellschaft.
Alkoholprävention mit Spaßfaktor – genau an diesem Punkt setzt die Alkomat-Patrouille an!

Alkohol im Straßenverkehr

Wer betrunken Auto fährt, hat ein hohes Unfallrisiko. Die meisten Verkehrsunfälle passieren unter Alkoholeinfluss. Mit 0,5 Promille darf man nicht mehr am Verkehr teilnehmen — auch nicht mit dem Fahrrad. Aber: Bei einem Unfall, auch bei einem ganz kleinen, hat man schon ab 0,3 Promille eine Menge Ärger — und zwar unabhängig, ob man Schuld hat oder nicht! Es drohen Punkte im Verkehrszentralregister, eine saftige Geldstrafe, sowie Führerscheinentzug und im schlimmsten Falle mind. 4 Monate Fahrverbot!

Aufbau- und Abbau von Alkohol im menschlichen Körper

Der Abbau von Alkohol dauert sehr lange. Pro Stunde baut eine Frau ca. 0,13, ein Mann 0,15 Promille ab. Dabei ist es egal, ob jemand gewohnt ist, Alkohol zu trinken, sich also subjektiv sehr lange „nüchtern“ fühlt oder nicht. Der Körper baut Alkohol immer in der gleichen Geschwindigkeit ab. Frauen haben prozentual mehr Fettgewebe als Männer dafür weniger Blut und Muskelmasse. Muskeln können mehr Wasser speichern als Fettgewebe und deshalb vertragen Frauen weniger Alkohol als Männer. Der menschliche Körper kann Alkohol noch bis zu einer Stunde nach dem letzten Schluck aufbauen. Weitere Einflüsse auf den Blutalkohol haben die Zeit, Alter, Körpergröße, Statur und Mageninhalt sowie Stress, Müdigkeit, Krankheit, Medikamente und Drogen. Diese können die Wirkung des Alkohols weiter verstärken!

Alkohol und körperliche Folgen

Alkohol ist ein Zellgift. Trinken über einen längeren Zeitraum kann alle lebenswichtigen Organen des Körpers zerstören. Bei regelmäßigem Konsum sind körperliche und seelische Schäden die Regel. Im schlimmsten Fall wird die Leber hart (Leberzirrhose) und kann den Körper nicht mehr entgiften. Das Krebsrisiko ist stark erhöht. Durch regelmäßigen Alkoholkonsum kann es zu einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit kommen. Eine Alkoholabhängigkeit ist u.a. gekennzeichnet durch: Entzugserscheinungen wie Zittern, Schwitzen, Herzrasen, Unruhe und Angstzustände.

Alkohol und Jugendschutz

Das Jugendschutzgesetz regelt die Abgabe alkoholischer Getränke an Jugendliche. Demnach dürfen Branntwein oder branntweinhaltige Getränke (z.B. Alkopops mit Wodka, Rum, Tequila, etc.) in Österreich erst an 18-Jährige abgegeben werden. Andere Alkoholarten, wie z.B. Bier und Wein, dürfen bereits an 16-Jährige abgegeben werden.

Alkohol und Sex/Gewalt

Alkohol macht zwar offener und kontaktfreudiger, aber zugleich fallen auch die Hemmungen weg. Man ist weniger wählerisch und handelt unüberlegter. Zudem steigt bei hohem Alkoholpegel die Risikobereitschaft und so wird Safer Sex (Sex mit Kondom) häufig vernachlässigt. Bei Frauen und Mädchen erhöht sich im betrunkenen Zustand die Gefahr, Opfer von sexuellen Übergriffen zu werden, da zum einen die Hemmschwelle sinkt, zum anderen ihre alkoholbedingte Wehrlosigkeit von manchen als Zustimmung zum Sex gewertet wird. Bei Männern kann überhöhter Alkoholkonsum zu Erektionsstörungen führen, da der Testosteronspiegel im Blut sinkt.

Hilfe im Rausch!

Schwer betrunkene Jugendliche brauchen Hilfe! Am besten ist es, wenn du ihn/sie nach Hause bringst und ihn/sie beruhigst. Vorwürfe haben zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn!

Was wenn…?
Gefährlich ist es, wenn der /die Betrunkene vor sich hindämmert oder nicht mehr ansprechbar ist. Wichtig ist ihn/sie NICHT alleine zu lassen und für Hilfe zu sorgen!

  • Erste Hilfe bei Kreislaufproblemen, Übelkeit, Herzrasen:
  • Beruhigen
  • Hinlegen, Beine hoch
  • Bewusstlose und Schlafende in stabile Seitenlage bringen, Mundhöhle von Erbrochenem befreien – Erstickungsgefahr!
  • Ruhige Umgebung schaffen
  • Für frische Luft sorgen
  • Zudecken – einer Unterkühlung vorbeugen (Besonders im Winter nicht allein lassen)
  • Wasser oder Tee anbieten

Bei Bewusstlosigkeit, Atemstörungen, fehlenden Reflexen (Zwicken!) – sofort die Rettung rufen!

… und keine Angst: Es besteht ärztliche Schweigepflicht!

FAQ – Häufige Fragen

Stimmt es, dass man Alkohol „rausschwitzen“ kann?

90% des Alkohols wird über die Leber abgebaut. Der Rest wird über die Lunge und Haut ausgeschieden.

Stimmt es, dass man schneller nüchtern wird, wenn man sich übergibt?

Diese Annahme ist falsch! Beim Erbrechen wird lediglich der Alkohol, der sich (noch) im Magen befindet, nach draußen befördert. Man fühlt sich vielleicht etwas besser, der Blutalkoholspiegel nimmt dadurch leider nicht ab!

Wird man durch Kaffee schneller nüchtern?

Das trifft nicht zu! Kaffee vermittelt womöglich das Gefühl, wacher und leistungsfähiger zu sein. Man hat aber noch genau so viel Alkohol im Blut wie vorher.

Wird Alkohol im Schlaf schneller abgebaut?

Das ist falsch! Der Alkoholabbau in der Leber schwankt etwas im Tagesverlauf. Zwischen 5 und 6 Uhr morgens wir jedoch am wenigsten abgebaut.

Stimmt es, dass man keinen Kater bekommt, wenn man etwas Fettiges isst?

Nein! Fettreiches Essen verzögert zwar die Aufnahme des Alkohols, zusammen mit dem schwer verdaulichen Nahrungsbrei bleibt der Alkohol aber länger im Magen.

Was hilft gegen den „Kater“ danach?

Frische Luft, klares Wasser, Vitamine und magnesiumhaltige Nahrungsmittel (z.B.: Bananen) bringen einen wieder auf die Beine! Zu vermeiden sind Sonne, Hitze, Anstrengungen und fettes bzw. scharfes Essen!